Die Phyllis-Krystal-Methode gründet sich auf die Tatsache, dass wir neben unserem bewussten ein nicht-bewusstes Denken haben. Das nicht-bewusste Denken zeigt sich in der Begrifflichkeit der britischen Therapeutin Phyllis Krystal (1914-2016) in zwei Formen:
Eine der beiden Formen ist der un- und unterbewusste Teil. Wie der Name sagt, liegt er unter der Ebene unseres Bewusstseins. Er ist der Speicher unserer tierhaften Ausstattung, unserer Triebe und Instinkte, aber auch unserer unterbewussten Erinnerungen und ihrer emotionalen und körperlichen Verknüpfungen. Hier liegt, womit wir geboren wurden, aber auch was wir in unserem Leben erlebt, gelernt und erfahren, aber nicht oder nicht mehr in Erinnerung haben. Wir kommunizieren mit ihm in Bildern, Gefühlen und Körperempfindungen, im Wachen wie in unseren Träumen. Hier setzen die Psychotherapien des Unterbewussten an.
Die zweite Form kann man als höheres Bewusstsein bezeichnen. Es geht über die Ebene unseres Verstandes oder Bewusstseins hinaus. Über dieses höhere Bewusstsein sind wir uns – wie über des Unterbewusste – meistens nicht gewahr. Wir bemerken es nur selten, z.B. wenn Ahnungen, Vorahnungen oder Trauminhalte sich bewahrheiten oder unsere Intuition uns zielsicher geführt hat. Auch damit kann man therapeutisch arbeiten. Ich würde es für passend halten, analog zum Unterbewussten hier von einer Psychotherapie des Überbewussten zu sprechen.
Die Phyllis-Krystal-Methode arbeitet mit beidem. Sie ist eine Methode der gelenkten Imaginationen, die Symbole und den Umgang mit ihnen nutzt, um Sie einerseits mit Ihrem Höheren Bewusstein zu verbinden und andererseites Ihrem Unbewussten Befreiendes zu übergeben und negative Konditionierungen, die Sie während eines früheren Lebensabschnittes erhalten haben, auszugleichen. Auf dieser bildhaften Ebene sind positive emotionale Veränderungen viel leichter und schneller zu erreichen als durch kognitive Denkprozesse.
Die Methode befähigt, sich von festgefügten Vorstellungen aus den verschiedensten Quellen zu befreien, um unabhängig und heil zu werden, und sich mit der inneren Quelle der eigenen Wahrheit und Weisheit zu verbinden.
Sie kann in der psychotherapeutischen Praxis angewandt, aber auch erlernt und bei Bedarf selbstbestimmt selbstständig angewendet werden. Sowohl im Inhalt der einfach zu erlernenden Übungen als auch in der Möglichkeit der selbständigen Anwendung sind Autonomie und Authentizität des Ziel der Methode.