Das Gestalten in der Kunsttherapie ist einerseits Ausdruck ohne Worte, andererseits wirkt das entstehende oder entstandene Bild auch wieder zurück.
Malen ist wie eine Kommunikation mit sich selbst, ein Hin und Her zwischen Ausdruck im Tun und Eindruck im Betrachten.
Dabei geht es um Ihre eigenen inneren Bilder, Ihren Blick auf die Welt, das Erproben von Fähigkeiten und bisher ungenutzten Spielräumen, die Entdeckung von Lösungsmöglichkeiten und die Förderung von Ressourcen.
Ich benutze verschiedene kunsttherapeutische Methoden, die sich zwar in einigen Punkten unterscheiden, denen allen aber Hineinschauen in die eigene seelische Welt gemeinsam ist. Das geschieht durch eigenes Tun und Betrachten, aber auch durch das therapeutische Gespräch am Bild.
Was Kunsttherapie nicht ist …
- Niemals wird das Gemalte bewertet. Jedes Bild ist richtig, so wie es ist. Jeder Mensch kann mit Farben umgehen. Man muss nicht „malen können“.
- Es geht auch nicht um entlarvendes Herauslesen von Bedeutungen. Ein Bild ist kein Spionageinstrument, um geheime Gedanken auszukundschaften. Ein Bild ist einfach, was es ist.
- Kunsttherapie ist auch kein nettes Gimmick oder unterhaltsame Ergänzung einer Psychotherapie, um diese abwechslungsreich zu gestalten.
… und was sie ist.
Kunsttherapie ist innerer Dialog. Malend drücken Sie – nicht gebunden an Worte und Begriffe – Ungesagtes oder Nichtsagbares aus und geben ihm eine sichtbare Form. Kunsttherapie ist ein mächtiges, tiefgreifendes Werkzeug psychischer Transformation und Gesundung. Insbesondere, wenn Ihnen bisher mit einer Therapie, die auf das Sprechen baut (Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch-fundierte Therapien) nicht geholfen werden konnte, bekommen Sie hier eine neue Chance, auf andere Weise Zugang zu Ihrer Seele zu finden. Sogar das bloße Malen an sich, verändert. Und eine der von mir genutzten kunsttherapeutischen Methoden ist sogar möglich, ohne dass ich als Therapeutin Ihr Problem kenne.
Welche kunsttherapeutischen Methoden können Sie bei mir nutzen?
In der kognitiven Kunsttherapie geht es darum, das Gemalte mit den eigenen Kognitionen in Verbindung zu bringen. Das Malen gibt dem diffusen Unterbewussten eine sichtbare Form. Das anschließende Mitteilen der während des Malens erlebten Gefühle und Gedanken und das gemeinsame Betrachten des Bildes kann all das mit Ihrem bewussten Denken in Kontakt bringen. So können neue Verknüpfungen und Assoziationen entstehen, die neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten aufscheinen lassen.
Im Ausdrucksmalen besteht das Gespräch hauptsächlich in der ermutigenden Prozessbegleitung. Wichtigstes Element ist der ständige innere Dialog des Malenden oder – wie es oft aussieht – seiner „wissenden“ Hand mit dem Bild, das sich durch einen längeren Prozess hindurch fortwährend und auch mehrfach grundlegend verwandeln kann, bis die wichtigen Elemente sich herausschälen und immer deutlicher ausgestaltet werden. Es ist eine stärkende Erfahrung zu erleben, dass man sicher und zuverlässig ankommt, auch ohne den Weg vorab schon zu kennen. Und dass Veränderung immer möglich ist.
Lösungsorientiertes Malen macht sich zunutze, dass die Lösung eines Problems immer einhergeht mit der Lösung von Spannung. Deshalb fühlen wir uns ja durch eine Problemlösung so erleichtert. Das Ausmaß der Stressreduktion kann man als Orientierung, als Wegweiser zur Lösung benutzen und so lange malen, übermalen oder neu malen, bis das Gefühl der Lösung sich einstellt. So kann man sich „zur Lösung hin“ malen. Innere Bilder, die mit krisenhaft erlebten Situationen oder einem Psychotrauma verbunden sind, können im Malen zunächst Präsenz gewinnen und dann verwandelt werden, bis das Ungeordnete geordnet ist, das Unverarbeitete bearbeitet und anstelle des belastenden inneren Bildes ein gelöstes äußeres Bild treten und aufgenommen werden kann.
Kunsttherapie kann
- durch Bilder Geschichten erzählen
- Gefühlen im Bild Gestalt verleihen
- den Blick für ästhetische Phänomene schulen oder die sinnliche Wirkung von ästhetischen Gestaltungen erleben
- der Persönlichkeitsentwicklung dienen
- soziale und kreative Fähigkeiten fördern
- sinnliche Wahrnehmung schulen und fördern
- seelische Konflikte zum Ausdruck und ins Gespräch bringen
- das Therapeutische des künstlerischen Tuns und die Wirkung des Mediums auf den Malenden nutzen
- die Kreativität anregen
- auf erworbene Handlungsmuster wirken
- oder unmittelbar lösend, ordnend und strukturierend und dadurch heilend wirken
- und vieles mehr